Zentrale Veranstaltung der deutschen FttB/H-Branche am 6. Dezember 2017 in Niederkassel mit rund 180 Teilnehmern

BUGLAS-Jahreskongress 2017 in Niederkassel: Impulse, Strategien und Technologien für den Glasfaserausbau – Referenten setzen auf Kooperationen

 

Für ein mehr als volles Haus sorgten die rund 180 Vertreter von Branchenunternehmen, Medien sowie aus Regulierung und Politik beim BUGLAS-Jahreskongress 2017 am 6. Dezember im Hotel Clostermanns Hof in Niederkassel. Das zentrale Event der deutschen FttB/H-Branche stand in diesem Jahr unter dem Motto „Strategien, Impulse, Technologien – Gigabit-Konnektivität für Deutschland“. Nach der Eröffnung von BUGLAS-Präsident Theo Weirich führte Telekom-Chef Tim Höttges in seiner Keynote aus, welche Strategie sein Unternehmen in den kommenden Monaten und Jahren beim Breitbandausbau fahren will. Deutschland habe zwar mehr NGA-Anschlüsse mit mindestens 30 MBit/s als Frankreich, Italien, Belgien und Schweden zusammen. Gleichwohl bestehe aber die Notwendigkeit, sich weiter zu verbessern. Bei den FttB/H-Anschlüssen hat die Telekom nach Höttges‘ Aussagen einen Marktanteil von 11 Prozent. Für diesen Teil des Zugangsmarktes forderte er einen Verzicht auf Zugangs- und Entgeltregulierung ein. Gleichzeitig warb er bei Verband und Mitgliedsunternehmen für eine stärkere Zusammenarbeit, beispielsweise in Form von Ausbaukooperationen.

Das Nachmittagsprogramm des Kongresses eröffnete NetCologne-Chef Timo von Lepel mit einem Vortrag über die umfassende Digitalisierungsstrategie der Millionenstadt Köln, die sein Unternehmen auch, aber bei weitem nicht nur mit dem weiteren Ausbau direkter Glasfaseranschlüsse unterstützt. Im Anschluss zeigten Dr. Peihong Hou von ZTE und Horst Schmitz von NetCologne die Potenziale auf, die der Einsatz von G.fast in FttB-Netzen im Allgemeinen und im Kölner NetCologne-Netz im Besonderen bietet. Für die enorme Zahl von Bestandsgebäuden im Kölner Glasfasernetz werde „G.fast der Gigabit-Booster sein“, so Schmitz. In neuen Kooperationsformen denkt auch ZTE. Deren Deutschland-Chef Sun Jie machte im Gespräch mit BUGLAS-Geschäftsführer Wolfgang Heer deutlich, warum sein Unternehmen vor einigen Wochen damit begonnen hat, gemeinsam mit Bouwfonds und der BBV bislang unterversorgte Gebiete mit FttB/H auszubauen.

Wie „Newcomer“ im direkten Glasfaserausbau agieren, war Thema des nach der Kaffeepause folgenden Panel-Talks „FttB/H-Ausbau abseits der Metropolen“. Unter der Moderation von Heer stellten Ralph Essig-Christeleit, Baden.net, Nico Schleicher, Eigenbetrieb Breitband Eichenzell, und Reinhard Krause von den Stadtwerken Schwerin ihre Projekte vor. Viele der dabei zutage getretenen praktischen Ausbau-Hemmnisse werden im neuen BUGLAS-Kursbuch „Der Weg zur flächendeckenden Glasfaserversorgung für Deutschland“ thematisiert, das der Verbands-Geschäftsführer im Anschluss kurz vorstellte. Den Schlusspunkt des nachmittäglichen Konferenzprogramms setzte WIK-Chefin Dr. Iris Henseler-Unger mit einem Über- und Ausblick über die Gestaltungsspielräume und Herausforderungen eines neuen ordnungspolitischen Rahmens für den Glasfaserausbau.

Die traditionelle abendliche BUGLAS Fiber Night läutete Julian Graf Hardenberg, Geschäftsführer der Berthold Sichert GmbH, mit seiner Sicht der aktuellen Herausforderungen der Digitalisierung ein. Ihm folgte NRW-Wirtschaftsminister Professor Dr. Andreas Pinkwart: „Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen setzt darauf, dass sich alle Akteure des Breitbandausbaus an dem ambitionierten Gigabit-Ausbauziel beteiligen. Denn wir brauchen die Glasfaser, damit Bürgerinnen und Bürgern ebenso wie die Unternehmen die Chancen der Digitalisierung nutzen können. Dazu benötigen wir Open-Access-Modelle, die einen diskriminierungsfreien Netzzugang für Dritte ermöglichen, um den flächendeckenden Glasfaserausbau bis in alle Gebäude zu beschleunigen, und eine Regulierung, die den kooperativen Netzausbau markt- und wettbewerbsgerecht fördert.“

Zum erfolgreichen Gelingen des BUGLAS-Jahreskongresses und der Fiber Night, die die Teilnehmer zum intensiven Netzwerken und Austausch nutzten, trugen die Sponsoren NetCologne, ZTE, Sichert und Klenk & Sohn sowie Commscope, econtech, purtel und Zattoo als Aussteller bei.